Barsche

Nach langen Überlegungen hatte ich mich jetzt dazu entschlossen 12 meiner Yellows abzugeben. Das bedeutete ganz locker: Alle Pflanzen mußten aus dem Aquarium genommen werden. Die Höhlen, das Moorkienholz, die Verstecke, der Schiefer, einfach alles. Jeder meiner Fische wollte in den Kescher, jeder! Nur meine Barsche wollten eigentlich das Becken nicht verlassen. So kam es, daß ich die Trauermantelsalmler vollzählig in meinem "Riesenkescher" hatte. Die Neonsalmler wanderten im Schwarm hinein. Die Roten von Rio stürzten hinein. Ja, und keiner der Tiere sollte hinein! Das war so nichts. Am Wochenende zuvor hatten wir im übrigen mein 60 l Becken wieder aus dem Keller geholt und einfahren lassen. Soweit so gut. Meine Barsche waren allerdings immer noch nicht im Kescher, geschweige denn im 60 l Becken. Zigarettenpause war angesagt.
Den Tieren ging es ja gut.
Sie sahen da auch keine Probleme, daß vorab die Pflanzen und die Verstecke weg waren. Man baut ja ab und zu mal um, um den Tieren eine Freude zu machen. Ab und zu heißt, alle Jahre wieder. So viel Zeit kann ich an meinem Aquarium leider nicht verbringen um öfters etwas wirklich Neues zu tun. Job, Haushalt, Kind usw.
Na ja, nur noch 25 Jahre, dann bin ich Rentnerin! Kicher!

Nach der Zigarettenpause ging ich mein 200 l Becken wesentlich gemütlicher an. Ich nahm mir den "Riesenkescher", der ist eigentlich für Diskus gedacht, ja und zusätzlich nahm ich den mittleren Kescher.
Probierte einfach mal zwei aus. Es funktionierte! In der Ruhe liegt doch die Kraft. Die mittleren Barsche, ca. 6 Monate alt, waren natürlich sehr schnell und flink. Die ca. 9 Monate alten Barsche waren Gott sei Dank neugierig. Mit dieser Neugier packte ich sie dann in den großen Kescher. Soweit so gut. Nach einer Weile hatte ich Routine und innerhalb von 30 Minuten waren die abzugebenden Yellows in meinem 60 l Becken. Damit sie es auch bis zum nächsten Tag gut hatten, stellte ich ihnen eine Riesenhöhle in die Mitte des Beckens, zwecks Verteidigung des neuen Reviers.
Ja, die Aktion "Umsetzen der Yellows" war geglückt. Allerding lagen jetzt die Pflanzen, die Höhlen und alles übrige noch herum. Die Arbeit war noch nicht getan. Bevor ich die Pflanzen wieder einsetzte, schnitt ich sie erst mal zurück und dünnte sie aus. Sollte man immer mal wieder tun. Die neuen Ableger im Becken belassen, die alten, herkömmlichen Pflanzen entfernen. Glasige Blätter wegwerfen usw. Weiß aber jeder erfahrene Aquarianer. Nach den Pflanzen setzte ich die Höhlen, das Moorkienholz und den Schiefer wieder ein. War das Aquarium auf einmal so leer! Depremierend!
Mein Trost war, daß man auch ein 200 l Aquarium überbesetzen kann. Das wollte ich auf Dauer den Fischen doch nicht zumuten. In aller Ruhe rechnete ich mir den Besatz des Aquariums aus und kam zu dem Schluß, daß es so doch besser sei.




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© Eva-Maria Schubert-Laudenklos