Krebs - meine Geschichte 04.01.2002


Korrektur zu Seite 22 - Onkologe

Aufgrund des Termines und des Gespräches mit Prof. Dr. W. kamen wir zu der gemeinsamen Ansicht, daß sich Dr. H. (Onkologe) sehr um meine Gesundheit bemüht und ich deshalb den Arzt letztendlich doch nicht wechsle.

- Was ich nicht wußte, war, daß er sich immer noch mit Prof. Dr. E, Priv. Doz. Dr. R. und Prof. Dr. W. abspricht, weil er mir helfen will, daß ich meinen Sohn noch ins Erwachsenenalter begleiten darf. - Für mich persönlich war er wirklich mittlerweile die Pest, weil er ja auch die Simonton Methode bei meiner Diagnose ablehnte. Er begründete einfach, daß diese Zellkernteilung nichts mehr mit Meditation, Visualisierung zu tun haben konnte, sondern nur noch die Schulmedizin irgendwie helfen könnte, das Leben zäh zu verlängern. Gut, er hatte jetzt Recht. Wie man sieht, ist der Krebs wie mein bisheriges Leben,

zu schnell!



Nach reiflicher Überlegung, daß dem Arzt doch etwas an meiner Gesundung liegt, rief ich danach wieder bei ihm an, daß ich keine Chemo mehr machen lasse, aber die Hormone noch nehme. Termin war gestern, der 03.01.2002. Wir sahen und sprachen uns seit dem letzten Streit nicht mehr. Trotzdem ging ich "ruhig" zu dem Termin.

Anmerken muß ich jetzt noch, da sich die Ereignisse überschlagen, daß ich am 03.01.2002 um 1.00 Uhr morgens aufwachte und schrie, weil meine linke (immer wieder die linke Seite) Kniescheibe sich im Bett ausgerenkt hatte. Das Ganze heißt medizinisch "Knieluxation". Die Kniescheibe verabschiedet sich nach links und das Bein ist in V-Stellung.
Normalerweise heißt das "Notarzt", Krankenhaus, einrenken, röntgen, monatelanges Krückenlaufen und Beeinträchtigung der Lebensqualität. Konnte mich nicht mehr von der Stelle im Bett rühren und rief so laut nach meinem Sohn, daß meine Nachbarn wach wurden. Nur, mein Sohn wurde nicht wach. Im Prinzip, Gott sei Dank, daß er noch (trotz seiner immensen Alpträume, die sich nur noch um den Tod scheren) schlafen kann.

Anmerkung:

Unser Direktor, der mich im Krankenhaus besuchte und sich rührend um mich kümmerte und mir Mut zusprach, bekam leider ebenfalls nach meiner Erkrankung Krebs. Er hinterließ jetzt vor Weihnachten 2001 eine Ehefrau und 3 Kinder im Teenageralter. Ich war so erschüttert, daß ich es nicht fassen konnte.
Beide wollten wir gemeinsam in 2002 wieder arbeiten!
Das Schlimme daran ist, daß er den Krebs nach mir bekam und jetzt schon, vor mir ging.
Mit 51 Jahren einfach tot!

Möge er in Frieden ruhen. Er war ein toller und verantwortungsbewußter Mensch mit Herz und Seele. Geschäftlich war er kollegial und ein guter Direktor, auf den man sich auch verbal verlassen konnte. Wie ich, arbeitete er auch an den Wochenenden und fand es gut. Er hätte definitiv nicht am Wochenende in der Filialdirektion arbeiten müssen!
Solche Menschen findet man heutzutage sehr selten in der oberen Hierarchie einer Firma. Sehr schade!

Frederic war von seinem Tod genauso erschüttert wie ich! Klar, daß er jetzt so langsam Panik bekommt, was mit mir geschieht.




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© Eva-Maria Schubert-Laudenklos