Krebs - meine Geschichte 16.01.2002


Bin jetzt seit 2.00 Uhr wach und freue mich, daß ich noch da bin. Klar gestern war ich übermüdet und bekam es nicht auf die Reihe zu schlafen. D. h. nicht mehr nach 5.00 Uhr bis 22.00 Uhr zu schlafen. Jetzt habe ich eine negative und positive Nachricht.

Gehe doch nach der Jose`Silva Methode vor. Visualisierung und Meditation. Mir ging es nach 13.00 Uhr überhaupt nicht mehr gut. Gut, dachte ich, ich setz- /lege mich auf's Bett und visualisiere, daß mein Krebs geht und ich etwas Ruhe finde, oder wenn möglich schlafen kann.

Ich hörte noch in meiner Lunge einen Wasserfall und dachte, "wie jetzt". Begann zu husten und bekam keine Luft mehr. Versuchte Papa zu rufen; da aber alle Türen zu waren, weil wir hofften, daß ich wenigstens 1 Stunde schlafen könnte, hörte er mich nicht. Konnte auch nicht mehr sprechen, aber irgendwie bekamen wir es in den Griff. Papa und Mama kamen rechtzeitig ins Zimmer. Papa zog mich mit Mama hoch.

Mein Körper hatte zu nichts mehr Lust. Wie ein "fremder - was weiß ich Körper" blockierte er alles. Saß dann so rum und keuchte und hustete. Na ja, auch das habe ich überlebt. Stand natürlich, sobald es ging, vom Bett auf. Mein Dr. Sch. unterschrieb ja mittlerweile die Patientenverfügung, die jetzt im Gang hängt. Er sagte, man könne das Wasser in der Lunge medikamentös "ruck zuck, oder raz-faz" lösen. So machen wir es jetzt auch.

Positive Nachricht: Der offene Krebs am Hals zog sich 2 cm zurück und flog in meinen Boings Nachhause. Sobald ich wieder schreiben kann, erkläre ich hier die Silva und Simonton Methode. Danach könnt ihr sie auch anwenden.

Bin sehr vergnügt und glücklich für jede Sekunde, Minute, Stunde, Tag usw., die ich mit meinem Sohn und meinen Eltern verbringen darf. Vor allen Dingen "geistig fit" verbringen darf.
Habe noch eine Aufgabe zu erfüllen und deshalb lasse ich nicht vom Leben ab. Sollte ich auch noch einen Rollstuhl brauchen, ist mir das jetzt schon "piepegal". Hauptsache ich schaffe noch die drei Jahre zur Volljährigkeit meines Sohnes.
Lese, gucke und höre mir nur noch Dinge an, von denen ich eine positive Ausstrahlung bekomme und dann kann ich auch lächeln, lachen und mich freuen. Das wiederum schadet dem Krebs und so ist es gut. Vielleicht, nein, wahrscheinlich geht er weg. Wozu soll er in einem gesunden Geistkörper, der jetzt Frieden fand, bleiben?

Außerdem zieht Yvonne um, und bat mich um ein selbstgemaltes Bild, welches ich ihr signieren soll und sie in der Wohnung aufhängen möchte. - Das ist mir eine Ehre! -
Mal ehrlich, für Yvonnes Leistung in ihrer Freizeit, ist es doch vollkommen klar, daß mein nächstes Ziel "ihr Bild" ist. Kleine Ziele braucht jeder in dieser Situation.

Schwester Kerstin kann arabisch und so sind meine Morgen gerettet. Wir schwätzen hier in Mannheim beim Verbinden des "Krebsis", wie ich ihn jetzt liebevoll nenne (erkläre ich Euch bei der Silva Methode), arabisch. Seht ihr, meine Tage und meine Nächte bekommen auch ohne Arbeit, einen qualitativen touch und Sinn! Juhu.

Oh und bevor ich es vergesse, Schwester Toni darf auch wieder kommen. Stark, oder?

Und, ich bin nicht verbittert, egal wie es mir geht. Im Gegenteil, wie ich bereits schrieb, bedanke ich mich jetzt schon für jede Sekunde, die ich mit meiner Familie zusammen sein kann.

- Kann seit dem 08.01.2002 nicht mehr arbeiten. - Aber, da muß ich jetzt durch, jetzt geht es wirklich nur noch um

Leben oder Tod und gesund werden!




E-MailE-Mail:



© Eva-Maria Schubert-Laudenklos