Krebs - meine Geschichte 24.01.2002

Positives:



Eine Freundin verkauft selbst gemachte Kerzen. Künstlerisch bearbeitet, bemalt und mit Ornamenten verziert. Wunderschöne, kreative Werke. Einzelstücke, unglaublich liebevoll gearbeitet. Kurz entschlossen, rief ich sie an und bestellte eine Kerze, die ich logischerweise auch zahlen wollte.

Wir besprachen mein Wunschdesign. Die Kerze sollte natürlich eine positive Ausstrahlung haben. Wie ein Sonnenaufgang stellte ich sie mir vor und strahlend. Sie fragte: "Wie wäre es mit einem sehr dekorativen Schmetterling?"

Ja, klar, geht das denn?

Natürlich geht das, antwortete sie. Die Begeisterung setzte sofort bei mir ein, denn ich hatte die Kerze schon vor meinem "geistigen" Auge. Nur sagte sie, daß das vollkommen klar ist, die Kerze ist ein Geschenk und ihr Mann brächte sie vorbei, da beide in Karlsruhe wohnen und ihr Mann hier in Mannheim arbeitet. Super! Wann! Gleich, sofort, stark!

Natürlich nicht gleich, da sie die Kerze erst anfertigen müsse. Sie tat es über das Wochenende und Mama ließ ihren Mann am Montag, als es mir zum Ko..... ging, herein. Nicht nur, daß er mir diese wunderschöne Kerze brachte, die ich sobald es mir besser geht, sofort ins Netz stelle, nein er brachte mir noch eine "Riesenplatte" mit ökologisch angebautem Obst. Es tat mir so leid, daß ich nicht mal richtig mit ihm reden konnte. Dafür schrieb ich ihr aber am nächsten Tag einen handgeschriebenen Brief. Von wegen ein Schmetterling! Viele verschiedene Schmetterlinge habe ich auf meiner Kerze. Mhm!

Kinder, mir geht es doch gut?

Was sagt ihr dazu? Ich werde doch richtig verwöhnt!

Wie ich bereits erwähnte, zum Sterben ist es zu früh, zum weiteren Leben aber noch nicht zu spät.
Wer eine so gute Familie, Freunde, Bekannte hat, der muß einfach noch eine Weile hier verweilen, wenn ich Euch sage!


Dr. W. ein Lehrer aus Frederic's Schule fragte gestern meinen Sohn nach mir. Er selbst arbeitete jahrelang am Deutschen Krebsforschungszentrum, war wiederholt in Afrika zum Arbeiten und ist noch Lehrkraft.

Seine Meinung ist, wenn ich bis jetzt mit dem offenen Krebs überlebt habe, immer noch kein Morphium nehme, nicht im Bett abhänge und mich über die Note 2/3 meines Sohnes "noch" aufregen kann, den Krebs ab und zu vergesse;

(Erklärung zum 2/3, das lag an der Klasse und am Lehrer, nicht an meinem Sohn. Im übrigen könnte er auch einen fünfer haben, denn auch dann ist er immer noch wertig und mein Sohn. Ich liebe ihn nicht, wegen seines IQ, sondern wegen ihm selbst, wie er ist!)

ist meine Psyche ordentlich in Ordnung und er gibt mir noch ein paar Jahre. Alla hopp, cool!!!!


Gestern abend war ich sogar kurz in der Lage mit einem Kunden zu telefonieren, der nur mich will und sonst keine andere Versicherungsfachfrau/mann. Hat allerdings Verständnis, daß ich ihm nächste Woche meinen Verkaufsleiter schicke. Mensch, das Leben ist doch schön und ich konnte 10 Minuten quatschen. Stark, einfach stark! Schaffte es auch noch (leider kurz, dann kam das Röcheln, aber was soll's) mit zwei Freundinnen zu telefonieren.

Das gab es in den letzten zwei Wochen mal überhaupt nicht!

Ist das nicht toll und eine Superleistung?


Im übrigen kam Dr. Sch. heute morgen um 8.30 Uhr, während ich annahm, daß es Schwester Toni sei. Er hat mich nicht vergessen!


E-MailE-Mail:



© Eva-Maria Schubert-Laudenklos