Aquaristik

Xiphophorus helleri

Xiphophorus helleri (genannt: Schwertschwanzträger) kommen von Mexiko bis Belize vor. Die Weibchen werden ca. 14 cm groß (bitte beim Kauf überlegen, nicht jedes Becken ist für diese Größe geeignet). Die Männchen werden ca. 12 cm groß (plus Schwert).
Sie bevorzugen auf jeden Fall Fließgewässer. Dementsprechend sollte auch im Aquarium eine Strömung sein. Die männlichen Tiere sind untereinander aggresiv. Man sollte ein Männchen mit mehreren Weibchen halten. Oder im Falle eines großen Aquariums, kann man auch mehrere Männchen halten, dann verteilt sich die Aggresivität. Persönlich bevorzuge ich nur ein männliches Tier zu halten. Es gibt die Schwerttäger in vielen Varianten. Die Wildform ist grün mit roter Seitenlinie.
greenXyphophorus Die Zuchtformen allerdings lassen sehr viele Farbvariationen zu. Im Moment habe ich orange/schwarze Schwertträger sowie weiße Schwerttäger mit roter Rückenflosse. Pro Wurf können zwischen 30 und 100 Jungtiere geboren werden.

Wer seine Tiere gut kennt, kann im Prinzip darauf warten, bis es soweit ist. Bei meiner Schwertträgerin sehe ich genau wann der Wurftermin naht.
Am 26.07.2000 in den Abendstunden war es bei ihr wieder soweit. Die ersten Jungen kamen in meinem 200 l Becken zur Welt. Behutsam nahm ich das Weibchen mit dem Kescher aus dem 200 l Becken heraus und setzte es in den Aufzuchttank. Nach ca. 2 Stunden waren schon 40 bis 45 Jungtiere in allen möglichen Farbvariationen da. Gescheckte in der Farbe orange/schwarz, weiß und Grundfarbe schwarz mit orangenen Flecken.
Xyphophorus Die Geburt einer Schwertträgerin kann sich bis zu 24 Stunden hinziehen. Meine Schwertträgerin sieht das immer ganz locker. Sie steht im Becken und man sieht genau, wenn sie die Flossen abstellt, daß jetzt wieder zwei bis drei Jungtiere auf einmal geboren werden. In sekundenschnelle werden immer zwei bis drei Tiere geboren. Die Kleinen fallen erst einmal auf den Grund des Beckens. Danach schwimmen sie hoch an die Wasseroberfläche, um ihre Schwimmblase zu füllen, danach schwimmen sie zurück in das eigentliche Aufzuchtbecken. Allerdings nicht alle, manche verweilen auch noch in der Gegend ihrer Mutter. Meine Schwertträgerin ist allerdings immer geschafft und trotzdem die Ruhe in Person, sie fraß die Kleinen noch nie auf. Die Geburt war noch längst nicht beendet, da entschloß ich mich dazu, das Tier wieder in das 200 l Becken zu setzen. Zwischen der Geburt der Jungtiere gibt es immer wieder Ruhephasen. Die Dauer ist unterschiedlich, manchmal dauert es ein paar Sekunden und dann kommt doch noch ein Jungtier, oder es können auch Minuten dazwischen liegen bis ein bis drei Jungtiere erneut geworfen werden. In einer dieser längeren Ruhephasen setzte ich sie um. Sofort ging sie in meine brasilianische Schwimmpflanze, damit sie Ruhe vor den anderen Fischen hatte. Sie stand in der Schwimmpflanze und brachte noch ca. 30 weitere "Fischkinder" zur Welt. Natürlich wurden diese Jungfische alle gefressen.
40 bis 45 Jungtiere kann man mühelos aufziehen und sie dann entweder verschenken, oder verkaufen.
Nur man muß sicher sein, daß man die Jungtiere auch abgeben kann. Es wäre sehr schade, die Fische liebevoll aufzuziehen und sie dann zu "entsorgen". Ich kann das nicht und das würde ich auch nie tun! Fische sind Lebewesen und man sollte auch ihr Leben respektieren.

Die Aufzucht ist nicht weiter schwierig. Normalerweise sollte ein 50 l Becken für die Kleinen zur Verfügung stehen. Ich handhabe das anderst! Zuerst nehme ich ein 25 l Becken mit Schaumstofffilter und Heizung 26 °. Warte so ca. 2 Monate ab. Die ersten "Fischkinder" sind logischerweise die Größten. Die Größten setze ich in das 200 l Becken um. Mit ca. 5 Monaten sind sie dann soweit, daß ich sie abgeben kann. Bei den kleinen Schwertträgern warte ich noch zu. Erst, wenn man den Geschlechtsunterschied sieht, gebe ich auch diese ab. Im übrigen ist der Schaumstofffilter nur dazu da, daß er die kleinen Fische nicht einsaugt, wie es ein herkömmlicher Filter tun würde. Jetzt habe ich den kleinen Filter eingesetzt. Die Fische haben schon eine Länge von ca. 2 bis 2,5 cm. Ernährung ist ebenfalls klar: Lebendfutter (Artemia), gefrorenes Futter: schwarze Mückenlarven mit Vitaminzusatz, Puderfutter, später auch zerriebenes Flockenfutter. So gedeihen die Kleinen am Besten und erhalten ihre Farbe. Ohne Lebendfutter keine Farbe, oder wenn, nur gering, nicht ausgeprägt.




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© Eva-Maria Schubert-Laudenklos