Meine Kanarienvögel

Tweety
Globetrotter!

Seit ein paar Monaten habe ich jetzt wieder 2 Kanarienvögel.
Eines Morgens kam mein Sohn ins Wohnzimmer und sagte: "Mama wie kannst du bei offenem Balkon die Kleo fliegen lassen!" Na ja, ich stand mit meinem Kaffee und einer Zigarette auf dem Balkon und dachte einfach "mein Sohn ist nicht mehr ganz frisch". Das sagte ich ihm natürlich auch und somit war die Sache für mich erledigt. Er gab allerdings nicht ab und entgegnete, daß hinter mir im Wohnzimmer auf jeden Fall ein Vogel stände. Gut, da er nicht blind ist, ging ich ins Wohnzimmer und sah nach. Für mich stand fest, daß Kleo immer noch im Käfig ist und welch anderer Vogel sollte denn im Wohnzimmer stehen, wenn nicht Kleo! Ich sah mich um. Vor lauter Schreck ließ ich beinahe den Kaffee fallen. Klar, hier stand ein Vogel mitten im Wohnzimmer und piepte. Nein, es war nicht Kleo. Kleopatra saß immer noch in ihrem verschlossenen Käfig.
Es war von der Zeit her alles sehr knapp. Aufgrund meines Gesundheitsproblemes wartete ich auf das Taxi, das mich in die Strahlenklinik bringen sollte. Draußen war es eiskalt und geschneit hatte es auch noch. Meine Entscheidung mußte schnell gefällt werden und somit entschied ich mich: Der Vogel bleibt vorab da. Ich brachte es nicht über das Herz, das Tier wieder aus der Wohnung zu werfen.

Das Taxi war in der Zwischenzeit schon angefahren und wartete. Kurz entschlossen fing ich den Vogel ein und steckte ihn zu Kleo in den Käfig.
Im Taxi dachte ich darüber nach, ob diese Idee gut war, denn was wäre, wenn der Vogel eine Krankheit hätte? Gewissensbisse machten sich breit.

Die Bestrahlung funktionierte mal an diesem Tag auf die Minute und somit war ich auch "mal" schnell Zuhause.

Ich sah nach dem Tier und stellte fest, daß es sich nicht, wie wir dachten, um ein Rotkehlchen, sondern um einen Kanarienvogel handelte. Er war unterernährt aber nicht krank. Das Gefieder lag an und er sah auch nicht struppig aus.
Im Keller hatte ich noch den zweiten Käfig von Rudi. Diesen Käfig holte ich hoch und reinigte ihn. Globetrotter ließ sich ohne Mühe umsetzen. Den Freiflug erlaubte ich ihm schon nach 2 Tagen. Globi, wie wir ihn jetzt nennen war absolut in Ordnung. Kleo habe ich so trainiert, daß sie auf das Wort "Käfig" reagiert und diesen auch umgehend nach dem Freiflug wieder aufsucht. Nun wußte ich ja nicht, was Globi von dieser Idee hielt. Kleo war bereits in ihrem Käfig und Globi wollte zu ihr. Jetzt mußte ich dem Vogel nur noch erklären, daß er bitte in seinen Käfig fliegen soll. Mit Geduld bekam ich das auch in den Griff. Ab diesem Tag funktionierte auch Globi. Nach 1 Stunde Freiflug müssen beide Vögel in ihren Käfig zurück. Selbst, wenn ein Käfig groß ist, sollte man einen Vogel fliegen lassen. Die Flügel erlahmen sonst und das ist keine artgerechte Haltung. Natürlich kommt es vor, daß auch ein kleiner Vogel, wie der Girlitz, Dreck macht. Nun, welches Tier tut das nicht?
Trotzdem, ein Vogel braucht seinen Freiflug, da stehe ich dazu.

Wir warteten 2 Monate ab, ob irgend jemand Globi vermissen würde. Nichts passierte! Keine Anzeige, keine Anschläge an Bäumen! Gut, dachte ich, dann behalten wir ihn eben.
Kleopatra und Globetrotter verstanden sich allerdings so gut, daß ich nicht umhin kam, ihnen einen gemeinsamen Käfig zu kaufen. Jetzt haben sie eine halbe Voliere und fühlen sich "kanarienwohl". Natürlich dürfen beide trotzdem noch jeden Tag 1 bis 2 Stunden fliegen. Das ist ja selbstverständlich. Beide Kanarienvögel singen auch im gemeinsamen Käfig.




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© Eva-Maria Schubert-Laudenklos