"Krebs - meine Geschichte"

20.07.2001 Der Sturm ist nicht vorbei "leider" Lange dachte ich darüber nach, von wem ich mich überhaupt noch operieren lasse.
Meine Freundin gab mir die Privatnummer eines Professors. Er ist eine Kapazität und schrieb auch schon mehrere Bücher. Nach langem Überlegen rief ich dort an. Ich gab ihm den Befund und er sagte mir klipp und klar, daß ich mich zur Operation umgehend entschließen solle. Der Knoten müsse unabdingbar und schnellstens herausgenommen werden.

Er fragte mich, warum ich nicht von meinem Prof. Dr. E. operiert werden wolle und warum ich noch zögere. Gut, die Antwort fiel knapp aus. Ich traue Prof. Dr. E. nicht mehr. Daraufhin sagte er mir, daß wenn ich kein Vertrauen mehr hätte, es auch total sinnlos sei, mich von ihm operieren zu lassen.
Nach unserem Telefonat überlegte ich hin und her, welchem Arzt ich meinen Körper noch anvertrauen könne. Ja, wir reden hier nicht von Kapazitäten die operieren können, sondern wir reden hier von meinem Leben und von meinem Körper und von Ärzten, die auch Menschen sind und denen man vertrauen kann.

Mir fiel ein ganz toller Arzt ein. Vor Jahren nahm er sich meinem Sohn, wegen Phimose an.
Ein vertrauensvoller Arzt. Es war ca. 17.30 Uhr und ich rief im Krankenhaus an. Die Sekretärin sagte mir, daß er im Moment noch operiere, aber er würde mich sobald es ginge zurückrufen. Um 18.45 Uhr erhielt ich den Rückruf. Auch ihm schilderte ich den Befund und bat ihn, mich zu operieren. Wir vereinbarten einen Termin, damit er mich selbst untersuchen könnte. Bei dem Termin sagte er mir, daß ich nicht nur einen Knoten hätte, sondern mehrere, die ungünstig an den Stimmbändern sitzen würden. Dazu sagen muß ich, daß der Radiologe Dr. R. keine Muße hatte, mir die Ergebnisse mitzugeben, oder mir annähernd Auskünfte gab. Toll, fand ich! Ich gab Dr. ElA. die Telefonnummer des Radiologen und er rief ihn an. Daraufhin wußten wir, daß der Radiologe mich für "schwierig" hielt und ich tatsächlich mehrere Knoten hätte.

Dr. ElA wies mich auch darauf hin, daß ich selbstverständlich von dem Chefarzt operiert werden könne, was ich aber vehement ablehnte. Tatsache ist, daß ich wirklich nur zu diesem Chirurgen Vertrauen habe. Er bereitete alles vor und ich erschien am Montag, dem 16.07.2001 zur OP. Um 7.00 Uhr begab ich mich ins Krankenhaus und um 8.10 Uhr wurde ich von Dr. ElA operiert. Am 17.07.2001 wurde ich wieder entlassen.
Natürlich arbeite ich weiter, was sonst.
Jedem Patienten kann ich nach dieser OP nur raten: Laßt Euch nur von Ärzten Eures Vertrauens operieren und sonst überhaupt nicht! Selbst den Narkosearzt habe ich ausgesucht, da ich eine "Panik" vor Narkosen habe. Gestehen muß ich, daß ich Dr. B. sogar um den Hals fiel, vor lauter Dankbarkeit, daß er mir die Narkose gab. Die Zuständigkeit im Krankenhaus sah einen anderen Arzt vor. Das war mir aber egal, ich wollte und brauchte Dr. B. genauso wie Dr. ElA und sonst keinen. Vergeßt nie, es ist Euer Körper und Eure Seele und ihr müßt Vertrauen zu den Ärzten haben, sonst wird es nichts!

Am nächsten Montag erhalte ich den histologischen Befund. Alles Weitere wird ebenfalls am Montag besprochen. Danach sehe ich, ob der Sturm jetzt vorbei ist, oder immer noch weiter geht.


E-MailE-Mail:



© Eva-Maria Schubert-Laudenklos