| Geheimnisvolle Tierwelt | |
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Achtung Wildwechsel! Augsburg/München (bppa). Bajuwarisches Kampfhuhn hält Feuerwehr und Polizei in Augsburg auf Trab. Am Freitag, den 16. April 1999, gegen 11 Uhr, glaubte Oberamtmann Thomas H. seinen Augen nicht zu trauen: Bei einem kurzen Blick aus dem Fenster seines Büros im Augsburger Hauptbahnhof sah er tatsächlich ein bajuwarisches Kampfhuhn über den Weg spazieren. Etwas irritiert, jedoch geistesgegenwärtig ohne zu zögern, informierte er die Bahnpolizei, die ihrerseits die Feuerwehr alarmierte. Diese rückte mit zwei Fahrzeugen aus. Unterdessen hatte das zierliche Muttertier, das zunächst hinter einem kleinen Blumenkübel Schutz suchte, die Flucht ergriffen. Nach einer gezielten Spürjagd der Feuerwehr durch mehrere Seitenstraßen fand das Kampfhuhn in einem Floristikladen Zuflucht. Um die Anwohner vor möglichen Auswirkungen zu bewahren, deckten die eingetroffenen Mitarbeiter von Feuerwehr und Polizei die Umgebung mit schalldichtem Material ab. Langsam und mit beruhigenden Worten näherte man sich der Kreatur, bis sie schließlich gefangen und in Decken gehüllt werden konnte. Die Feuerwehr transportierte die "Patientin" zu einem Spezialisten einer nahegelegenen Praxis, der den psychischen und physischen Zustand des Kampfhuhns untersuchte. Nach einer anschließenden Impfung wurde es mit einem Rettungshubschrauber wieder in seine natürliche Umgebung, die geschlossene Verhaltensforschungsabteilung der Münchner Zoologischen Gärten, zurücktransportiert. Ungeklärt bleibt bis heute die Frage, wie das exotische Wesen auf das Augsburger Bahnhofsgelände gelangen konnte. Die Betroffene - in diesem Fall das Kampfhuhn - konnte oder wollte dazu leider keine Auskunft geben. Die Polizei vermutet jedoch, daß das Kampfhuhn in der Nacht zuvor von militanten ArtenschützerInnen aus seinem Münchner Gehege entführt und in einem Güterwagen mit Ziel Nordbaden untergebracht wurde. Daraus konnte es wahrscheinlich während einer Rangierpause in Augsburg entweichen, bis es nach seiner Entdeckung auf dem Bahnhofsvorplatz, völlig ausgezehrt und desorientiert, wieder eingefangen werden konnte. Weiterführende Untersuchungen über Ziel und Zweck dieser "Reise" liegen in den Händen der zuständigen Dienststellen. Wir werden gegebenenfalls weiter berichten. |
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Der Eisbär ist im Netz seit 28. April 1997