Der verschwundene Mond - Teil 4Gleich machte sich Möbus wieder auf den Weg. Picockios mysteriösem Hinweis nachzugehen war zumindest besser, als gar keine Spur zu haben. Außerdem war es bis zum Fraktalenforst wirklich nicht mehr weit. Bei Einbruch der Nacht könnte er dort angekommen sein. Je näher er seinem Ziel kam, desto mehr steigerte sich eine innere Unruhe. Vielleicht, überlegte er vielleicht ist es besser wenn ich nicht direkt auf dem Weg dorthin gehe. Ich glaube, besser wär's sich anzuschleichen. Wie früher ... beim »Indianer« spielen. Bei diesem Gedanken mußte Möbus leise lachen. Gerade noch rechtzeitig verließ er den Pfad. Kaum daß er in der Abenddämmerung den nahen Waldrand erreicht hatte, vernahm er laute Stimmen. Es waren wohl um die fünfzig Zwerge, die sichtlich aufgeregt und laut diskutierend dicht an seinem Versteck vorüberzogen. Dabei fielen Wortfetzen wie: ... Zwergisch oder nicht ... aber Meehts sagt ... und der Mond ... früher war alles . . .. Der Rest blieb unverständlich. Möbus verfolgte die Zwerge vorsichtig, jede vorhandene Deckung ausnutzend. Der Zug der kleinen Leute führte zu einem Bauwerk aus dunklen Zeiten, der langsam verfallenden *Kanda Wahl-Halla Ruine. Das war der schlimmste Ort zwischen Fraktalenforst und Grumbugsumpf, den Möbus sich vorstellen konnte. Eine Allee aus steinernen Wickinger Statuen säumte den Weg zur Eingangstreppe. Das unruhige Flackern eines großes Lagerfeuers beleuchtete das morsche Gemäuer. Möbus lief es kalt über den Rücken. Große Furcht und namenlose Schrecken rankten sich in alten Überlieferungen um diese Stätte. Auch jetzt in der Dunkelheit sah der Ort nicht anheimelnd aus.
Ein Fenster des zentralen hohlen Kopfgebäudes war hell erleuchtet, ebenso das weitgeöffnete kleine Eingangstor. Die Meute der Zwerge betrat den unheimlichen Bau. Ihr Ziel schienen die ausgedehnten vergessenen Katakomben zu sein, die sich über viele hunderte von Metern in der Tiefe erstreckten. Möbus folgte ihnen in einigem Abstand.
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