Verehrliche Redaktion
Erlauben Sie mir das beifolgende Thema mit Variationen
durch einige einleitende Worte dem Wohlwollen Ihrer geneigten
Leser zu empfehlen. Es möchte in jetziger trüber Zeit, wo
bereits wieder aller Orten politische Anspielungen auch in dem
Unverfänglichsten gewittert werden, am Ende auch mein harmloses
Werk dieses Schicksal theilen. Man wird wohl gar darin einen Spiegel
der deutschen Zustände erblicken, bei welchen man nicht weiß,
wer heute oder morgen und zwar mit oder ohne Wurst, über den Spucknapf
springt. Man wird das gegenseitige aber nie nachhaltige Verschlingen, die
zeitweilige Coalition des Frosches und Mopses, des Storches und Frosches,
des Mopses und Storches u.s.w. und endlich den Einfluß des Windes (resp. der
Luft), welcher dabei weht, mit allerlei politischen Verhältnissen in
Zusammenhang setzen, welcher meinem Gedichte einen nie von mir beabsichtigten
malitiösen Beigeschmack geben würde. Aus diesem Grunde finde ich mich
veranlaßt ausdrücklich zu erklären :
daß mein Mops-Frosch-Spucknapflied durchaus
kein politisches Lied und ich kein politischer Dichter bin, ja sogar mich
zu einer polizeilichen Klagstellung veranlaßt finden müßte, wenn
man etwa gar die harmlose Wiederholung des Themas am Ende so deuten wollte,
als sei man in Deutschland nach allerlei Variationen wieder zum alten Thema
zurückgekehrt, was äquivalent mit dem Vorwurfe einer Reaction wäre
und den verdienen unsere braven Regierungen für ihre viele Mühe in
Erfurt, Frankfurt und Dresden durchaus nicht.
Bruno Nase, Gemeinde-Vorsteher.
|
|